Eisenbahn Politik

Hahnenkamm – einst

Der „spanische“ Überraschungs-Sieg bei den Olympischen Spielen 1972 hat eine lange Vorgeschichte in Kizbühel beim Hahnenkammrennen, auch für Karl Piaty.

Am 13. Februar 1972 siegte Franzisco Fernandes Ochoa beim Olympiaslalom in Sapporo – die bisher einzige Goldmedaille der Alpinen aus Spanien.

Karl Piaty besuchte 1971  das Hahnenkammrennen in Kitzbühel, da war noch Toni Sailer der Rennleiter, und es fuhren Karl Schranz, Juan Claude Killy, Joan Noel Augert, Taylor Palmer, Franzisco Otschoa  und Alain Penz den steilen „Ganslernhang“.
Hansi Hinterseer war als Vorläufer gestartet.17 Jahre jung und stürmisch. Nicht wie ein Vorläufer, sondern wie ein „Rennläufer“ fuhr er die Strecke ab, sehr zum Groll für seinen Vater, dem Olympiasieger Ernst Hinterseer.

Damals gab es noch wenige Zuseher, keine „Schiki Miki`s“  bei einem ausschweifenden Nachtleben, der Sport stand im Mittelpunkt –  und daher auch nur wenige „Politiker vor Ort“.

Dafür schleppten 2 Wochen lang unzählige  Postmitarbeiter riesige Kabelrollen über die Berghänge, um Fersehbilder „über Kabel“  liefern zu können.

Heutzutage, wenn „außer in Coronazeiten“  abertausende auch live dabei sein wollen“, macht dies auch die Eisenbahn möglich – auch hier gab es ein „Umdenken“ – denn für soviele Besucher sind die Parkmöglichkeiten in Kitzbühel längst nicht mehr ausreichend.
https://tirol.orf.at/stories/3031673/

Hahnenkammrennen 1971 – vor 53 Jahren – Karl Piaty war live dabei:

Und bei diesem Rennen lernte Karl Piaty die Slalomfahrer Alain Penz (Frankreich) und Franzisko Ochoa (Spanien) näher kennen. Und der Spanier sorgte für einen „Eklat“. Er hatte unter kuriosen Umständen einen riesigen Pokal gewonnen. Da es 1971 keinen Schnee für eine Abfahrt in Kitzbühel gab, wertete man eine andere Abfahrt. Aber bei dieser Abfahrt fuhr Ochoa als einziger Slalomspezialist mit (mehr zum Spass wie er sagte) – und schon reichte es zu diesem Riesenpokal. Übergeben wurde er bei der Siegerehrung zum Hahnenkammrennen.

Und da er und sein „Skiwachsler“ nur in einem Peugot PKW von Rennen zu Rennen fuhren, war plötzlich kein Platz für den Riesen-Pokal im Auto. Und so stand Franzisko ratlos da. Und plötzlich hatte einer eine Idee – wer wohl?

„Tausche deinen Pokal doch gegen den Hut eines Musikanten“
– dann hast Du ein wirklich schönes Andenken an Kitzbühel und der Musikant einen riesigen „Pokal“. Und tatsächlich, es kam zum ungleichen Tausch Otschoa setzte sich ins Auto – und weg waren die Spanier.

Was sich dann in Kitzbühel abspielte war weniger lustig. Denn der Musikant mußte ja plötzlich ohne „original Kitzbühler-Hut mit Feder“ weiterspielen. Als der Kapellmeister und Toni Sailer vom „Pokaltausch“ erfuhren war „Tiroler Unmut“ angesagt.

Ein Jahr später traten Alain Penz und Fanzisko Ochoa am 13. Februar 1972 in Sapporo zum Olympiaslalom an. Alain Penz legte einen Traumlauf im ersten Durchgang hin, sein Olympiasieg schien in greifbarer Nähe. Doch im 2. Lauf ereilte ihn das Pech, er wurde disqualifiziert und der Überraschungssieger hieß plötzlich Franzisco Ochoa.

Österreich nahm das alles weniger wichtig, damals zählte nur der Ausschluß von Karl Schranz von den olympischen Spielen.

Auch das war 1972 – nun bereits genau 52 Jahre aus.

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