Kulturkreis Freisingerberg Politik

Die “Konfetti-Münzen”

Die neue EU Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat einen neuen Plan –
Abschaffung der 1 und 2 Centmünzen. Verständlich, denn leider wurde bei der Einführung des Euro eine unglückliche Stückelung gewählt. Nicht nur bei den Münzen.

Man hat die Euro Münz-Stückelung völlig ident zur Schillingstückelung  übernommen. Aber beim Schilling hat die Geld-Politik  dann schnell erkannt, daß nicht alle Münzen gebraucht werden. 1 Groschen, 20 Groschen und 2 Schilling wurden als Münzen wieder eingezogen. Beim Euro hat man sich diese Mühe nicht gemacht und die riesigen Münzmegnen werden weiter geprägt, obwohl viele dann nur in den “Gurkengläsern und Sparschweinen” der Haushalte landen. Wertvolles Rohmaterial (Stahl und Kupfer bei den 1 und 2 Centmünzen) liegt damit unnütz “herum”!

Und nicht vergessen: Seit der Euroeinführung gab es bereits sehr hohe Inflationszahlen und wenn der Schein nicht trügt, könnten diese Zahlen bald weiter “hochgallopieren”. Beim Schilling hat man das zumindest bei den Münzstückelungen vorbildlich “angepasst” – wann wird dies auch beim Euro passieren? Auch eine Münze mit 5.- Euro sollte endlich überlegt werden, nicht nur als Sammelobjekt, sondern als praktische “Automatenmünze”.
Schweizer Franken als Vorbild!

Das Papier der Kommission im gesamten Umfang:
https://ec.europa.eu/germany/news/20200129-arbeitsprogramm_de:

Eine österreichische Aussage (ORF) dazu  https://orf.at/stories/3152450/

Dabei ist dieser Plan an die 20 Jahre alt – denn z.B. Finnland hat diese Münzen gleich gar nicht eingeführt. Zu diesem Thema hat Karl Piaty jahrelang die “Werbetrommel” gerührt – als Beispiel sei dieser Artikel vom Jahre 2013 zu lesen:
https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/steyr/Ein-EU-Buerger-muss-nett-und-laestig-sein;art68,1130874
1 und 2 Cent O.Ö.N (3)

Aber natürlich waren diese Forderungen immer mit konkreten Argumenten ausgestattet.
1 und 2 Cent – nordisches Runden in der Praxis

Und auch Vergleiche mit anderen EU Ländern wurden aufgezeigt:
1 und 2 Cent Holland Piaty

Der ORF gestaltete mit Karl Piaty sogar eine eigene Sendung zum Thema:

Und auch  der japanische Nationalsender NHK schickte ein Filmteam nach Waidhofen / Ybbs um zum Thema Euro einen internationalen Trailer mit Piaty zu produzieren:
Filmteam Japan NHK - (3)
Was wird nun Frau Ursula von der Leyen zuwege bringen ?

Vielleicht nehmen sich die EU Länder einmal ein Beispiel an der Schweiz:
Der Franken und der Euro sind ca. gleich viel wert, also könnte auch die “Stückelung” ident sein. Also statt der kleinen Cent-Kupfermünzen ( 1 und 2 Cent) eine schöne und große Kupfermünze zu 5 Euro – eben zum Wert wie in der Schweiz – 5 Rappen (wert ca. 5 Cent) ist auch die kleinste Münze der Eidgenossen.

2002 – als der Kampf des kleinen Zuckerbäckers gegen den Riesen EU begann:

Klicke, um auf 2011%201%20cent.pdf zuzugreifen

2012 mit dem damaligen Vizekanzler Spindelegger in der NÖN:
NÖN Spindelegger kleine Münzen 2012

Wird es 2020 anders ein als all die Jahre davor?
Scheinbar nicht, denn die “Gasgeber” stehen “1 Tag nach der Ankündigung”  auch schon wieder “auf der Bremse”
https://news.orf.at/#/stories/3152576/

Auf “EU deutsch”  liest sich das so:
Bitte rote Markierungen beachten:

Die EU-Kommission hat sich heute etwas mehr in die Karten schauen lassen, wie es mit einem etwaigen Vorschlag zur Zukunft der Ein- und Zwei-Cent-Münzen ausschauen wird, den die Mitgliedsstaaten hernach beraten. „Wir schlagen nicht vor, die Ein- und Zwei-Cent-Münzen abzuschaffen. Wir sagen, dass wir deren Nutzung evaluieren wollen“, so Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic in Brüssel.
„Dann werden alle Betroffenen konsultiert. Noch gibt es keine Einigung zu einem Vorschlag, um diese Münzen abzuschaffen“, so der EU-Politiker weiters. In der Evaluierung gehe es darum zu schauen, ob die Kleinstmünzen effizient genutzt werden.
„Wir wollen sicherstellen, dass es gemeinsame Regeln zum Auf- und zum Abrunden gibt.“ In einigen Mitgliedsstaaten gebe es bereits Regeln, wie zur nächsten Fünf-Cent-Stelle aufgerundet wird, in anderen Ländern noch nicht, so Sefcovic.
Der EU-Kommissar für interinstitutionelle Beziehungen und strategische Planung betonte mehrmals, dass eine gründliche Bewertung der Nutzung der Kleinstmünzen sichergestellt werden müsse. „Dann überlegen wir (die EU-Kommission, Anm.), welchen Vorschlag wir vorlegen. Jedenfalls kommt es zu einer umfassenden Konsultation aller Beteiligten und der Mitgliedsstaaten“, sagte Sefcovic.

20 Jahre haben sie nun überlegt, evaluiert, EU-Parlamentsbeschlüsse zur Abschaffung der Kleinstmünzen  gefasst  usw.   Also warum sollen die Damen und Herren im fernen Brüssel nicht weiter überlegen, beraten, bewerten, konsultieren – was sind schon weitere 10 Jahre zur Lösung eines Problemes, welches eigentlich gar keines ist.  Redet man eigentlich überhaupt noch mit den Bürgern, nimmt man überhaupt noch am “Leben des kleinen Mannes” teil ?

Deutschlands Bundestag hat sich bereits gegen die kleinen Münzen geäußert, im Österreichischen Parlament ist scheinbar zu diesem Problem noch niemand  “zuständig”:
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/kleingeld-mehrheit-im-bundestag-gegen-1-cent-und-2-cent-muenzen-68545970.bild.html

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