Gleich vorweg: Bis auf eine der großen Weiden am Schwarzbach in Waidhofen / Ybbs hat die Umweltbelastung das Ende der 1978 gepflanzten Weiden gebracht. (Auch wenn Weiden 100 bis 200 Jahre alt werden könnten)

Die Geschichte dieser Waidhofner Weiden geht bis auf eine Volksabstimmung über die Atomkraft in Österreich zurück – nun wird die Zukunft zeigen müssen, wie diese alte Stadtansicht der “Unteren Burg” gestaltet werden wird. Der erst 1978 vertiefte, durch Brückenbauwerke weitläufig überdachte und auch im Bachboden mit Granitpflaster ausgelegte “Schwarzbach” ist eine längst erkannte Bausünde der späten 70er Jahre – was ist nun dort geplant, welche Art von Bäume werden nachgesetzt?
Denn eines ist auch klar: Für gebührenpflichtige Parkplätze eignen sich die “gelb staubenden” Weiden wohl nicht so recht.

Zuerst ein Rückblick auf den 11. September 2023:

Nun liegt dieses Gebiet für die Blicke der Einheimischen und Besucher “sehr offen” – jeder kann den optisch schlechten Zustand von Geländer und Maueroberkante nun so richtig gut sehen. Im Bachbereich hat sich “die Natur” schon einiges “zurückgeholt” – aber diese “Verwachsungen” sind nun eine Gefahr für Verklausungen bei Hochwässern, vermehrt noch auf Höhe Gasthof zum Halbmond zu sehen.

Viel Arbeit ist nötig, um hier wieder ein schönes Erscheinungsbild zu ermöglichen

Der 11. September
nicht in New York sondern in Waidhofen / Ybbs – in Bildern dokumentiert.

Der Schwarzbach von Waidhofen / Ybbs:
Eine lange Geschichte – aber Bruno Kreiskys “Atomabstimmung” machte ihn erst zu einem “modernen Gerinne” – mit Granit rundum zugepflastert!
Beim Bau des Kernkraftwerkes “Zwentendorf” waren sehr viele Bauarbeiter aus dem Mostviertel beschäftigt. Kurz vor der Fertigstellung stimmte Österreich mit rund 51 zu 49 Prozent gegen die Atomkraft – der Bau wurde eingestellt – viele Bauarbeiter verloren über Nacht ihre Arbeit.

Da kam der damalige Straßenbauplan, den historischen “Schwarzbach” zugunsten der Straßenverbreiterung zu “kanalisieren” gerade recht. Gegen größten Widerstand (viele Waidhofner wünschten sich damals statt einer innerstädtischen Stadtdurchfahrt des Schwerverkehr eine Umfahrung) wurde zuerst der prachtvolle “Ganserlpark” gegenüber dem Gasthof Halbmond zerstört, und dann das Ensamble der vielen gelben Trauer-Weiden im Bereich Untere Burg dem “Granit” geopfert.

Und auch der große Kastanienbaum des Gastgarten Üblacker mußte damals weg, denn es mußte ja der “Autoverkehr in der Unteren Burg “beschleunigt” werden. Heuer baute man an dieser Stelle eine “Boden-Schwelle” ein um die Autos zu “verlangsamen”. Und auch die heute noch stehende “Linde” im Gastgarten Üblacker sollte laut Straßenplanern damals weg, nur das rasche Eingreifen des Straßenmeisters konnte den so schönen Baum retten.

Alle älteren Waidhofner, die sich noch daran erinnern können, wissen was Waidhofen damals an Lebensqualität und Schönheit der Unteren Burg “verloren” hat.

Die innerstädtische Idylle war damit unwiderbringlich zerstört, der Wasserpreis des Landes NÖ. über diesen Teil des Schwarzbaches kam da etwas zu spät – hier der preisgekrönte Film von Karl Piaty (geb. 1910) Kinder als Darsteller unter anderen, der unvergeßliche Toni Üblacker (geb. 1949) und seine Freunde, darunter auch Karl Piaty sen. (geb. 1948)

Der Schwarzbach um 1960 – da fühlten sich sogar die “Zirkuselefanten” wohl.
Foto: Karl Piaty (geb. 1910 gestorben 1989)

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