Die Geschichte des Wetterhauses ist auch eine unendliche Geschichte der Waidhofner Bürgermeister. Schon im Jahre 1897 gab es Diskussionen, mehr noch 1900 als es endlich am Oberen Stadtplatz aufgestellt wurde.
Lesen Sie hier die Geschichte des Wetterhaus von 1897 bis 2009:
http://www.sen.piaty.at/Wetterhaus.pdf
Aber auch im Jahre 2018 scheint es die “Fortsetzung” zu geben: Das Wetterhaus ist nun auch aus dem Schillerpark verschwunden – Hier Beispielbilder von früher und ganz zum Schluß welche von Pfingsten 2018.
Und wo ist es hingekommen?
Derzeit lagern die Teile des Wetterhäuschens verpackt hinter der Eislaufhalle:

Doch eines scheint diesmal sicher:
Bürgermseister Mag. Krammer wird den Fehler von Bürgermeister Mag. Mair (Entfernung des historischen Kulturgutes aus der Innenstadt) wieder gutmachen. Es scheint, als ob das Wetterhaus wieder zu “seinen Wurzeln” in den Schloßpark des Rothschildschlosses zurückkehrt – Lassen wir uns überraschen.
Das Wetterhäuschen von Waidhofen / Ybbs ist auch international ein Thema:
Hier sind alle Wetterhäuschen und Wettersäulen gelistet,
Waidhofens Wetterhäuschen ist von allen das am besten dokumentierte Denkmal:
http://www.wettersaeulen-in-europa.de/index01.html
Dort die rot weiß rote Flagge anklicken und dann das Wetterhäuschen Waidhofen / Ybbs anklicken – Diese Seite wird von deutschen und schweizer Denkmalschützern betrieben.
Darin sind unter Anderem auch 2 Statements von bereits verstorbenen Gemeideverantwortlichen veröffentlicht worden, von Bgm. Vetter und Stadtrat Rechberger – auf der Seite des Waidhofner Wetterhäuschens ganz unten:
Erich Vetter schrieb am 28.04.2003
In Beantwortung Ihres Schreibens vom 17.4.2002 möchte ich Ihnen folgendes mitteilen: Wie Sie schon wissen, stand seit ca. 1895 auf dem Oberen Stadtplatz ein Wetterhäuschen mit einer schmiedeeisernen Einfassung, in Form eines Brunnengerüstes. Die Schmiedearbeit ist eine handwerklich sehr gediegene und entspricht alter Schmiedetradition. Ebenso die Kupferblecharbeiten für das Dach und die Türmchen. Ich verstehe etwas davon, denn ich bin von Beruf Schlossermeister.
Die gesamte Einheit war eine Bereicherung des Stadtbildes einer alten Eisenstadt. Bei der Neugestaltung der Innenstadt im Jahre 2000 (Pflasterung statt Asphalt) wurde das Wetterhäuschen im Auftrag des damals amtierenden Vizebürgermeisters Hofmacher – der Bürgermeister war im Ausland auf Urlaub – mittels einer Dringlichkeitsverfügung entfernt. Der eigentlich dafür zuständige Gemeinderat hatte Sommerpause. Begründung war: “Während der Bauarbeiten stört die Konstruktion. Nach Fertigstellung der Pflasterung wird das unter Denkmalschutz stehende Wetterhäuschen wieder an Ort und Stelle aufgebaut.” Eigentlicher Drahtzieher diese Aktion war mein direkter Nachfolger als Bürgermeister, der heutige Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka. Ich war fast 23 Jahre im Amt, Sobotka ganze 2 ½ Jahre. Im Stadterneuerungsplan des Herrn Architekten Beneder, in dessen Händen die Neugestaltung der Stadt lag, war das Wetterhäuschen als Bestand erhalten. Zum größten Entsetzen der Waidhofner Bürger wurde das Wetterhäuschen nach Fertigstellung der Pflasterung nicht mehr am Oberen Stadtplatz aufgestellt, sondern lagerte auf einer Deponie.
Nach massivsten Protesten und vielen Leserbriefen in unserer Wochenzeitung “Bote von der Ybbs” entschloss sich die Stadtverwaltung, das Wetterhäuschen im Schillerpark, der etwa außerhalb der Stadt situiert ist, doch wieder aufzustellen. So ist das Wetterhäuschen für die Stadt nicht gänzlich verloren. Es hat aber mit dem Schillerpark überhaupt keinen Bezug, und wird auch kaum von jemandem gesehen. Denn Besucher der Stadt kommen nie in den Schillerpark und die heimischen Senioren, oder Schüler des Gymnasiums, welches gleich daneben steht, interessiert das Häuschen überhaupt nicht. Der Unmut der Bevölkerung über diese Vorgangsweise ist ungebrochen, noch dazu, weil statt dem gediegenen und die Eisenstadt Waidhofen betonenden Wetterhäuschen ein hässlicher, moderner Brunnen aus Nirostablech und Glas aufgestellt wurde.
Im Volksmund heißt der Brunnen “Die Viehtränke”. Im Zuge der “Modernisierung” wurde auch eine wunderbare schmiedeeiserne Laterne vom stadteigenen Gerichtsgebäude entfernt. Dafür “zieren” einige verzinkte Stahlkonstruktionen die Innenstadt. Ich erhielt als ehemaliger Bürgermeister eine ganze Reihe von Schreiben, in denen um Intervention wegen einer Wiederaufstellung des Wetterhäuschens am alten Standort ersucht wurde. Alle Versuche in dieser Richtung waren bisher vergebens. Zu groß ist die Macht und der Einfluss meines direkten Nachfolgers und jetzigen Landesrates noch immer in unserer Stadt. Er ist Finanzreferent des Landes und bringt so manche Gelder in die Stadt. Darum trauen sich die Stadtverantwortlichen gar nicht ihm zu widersprechen.. Leider ist es so.
Vielleicht gelingt es einmal auf anderen Wegen und bei einer anderen politischen Konstellation, das Wetterhäuschen wieder dort hinzubringen, wohin es gehört – auf den Oberen Stadtplatz. Ich hoffe, Ihnen mit dieser Information gedient zu haben und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Herr Friedrich Rechberger schrieb am 21.05.2003
Als zuständiger Stadtrat für Telekomunikation, Information und EDV in Waidhofen/Ybbs ist mir das alte Wetterhäuschen ein willkommener Anlass, traditionelle Information mit modernster Satelitentechnologie zu ergänzen. Der ORF in Österreich sendet im Internet rund um die Uhr die exaktesten Wetterwerte der gesamten Welt – zum Nulltarif.
Ich könnte mir vorstellen, dass in das alte Wetterhäuschen diese moderne Funktion eingebaut wird, ohne sein traditionelles Aussehen zu verändern. Voraussetzung wäre jedoch wieder ein publikumswirksamer Platz in der Innenstadt. Der derzeitige Standort im abgelegenen Schillerpark ist ungeeignet. Ihre bewundernswerten Aktivitäten bezüglich des Waidhofner Wetterhäuschens könnten bald Aufschluss über die wahren Hintergründe der Entfernung vom Oberen Stadtplatz bringen. Zur Zeit der überfallsartigen Entfernung des Wetterhäuschens war ich noch einfacher Gemeinderat. In dieser Funktion wurden ich und meine Gemeinderatskollegen nicht informiert, daher erscheint eine restlose Aufklärung der Sachlage im Interesse der Waidhofner Bevölkerung. Vorerst recht herzlichen Dank für Ihr Bemühen, erhaltenswerte Traditionen in Europa so gekonnt darzustellen und damit wieder zu beleben.
Medienbericht aus 2005: Voglhuber hat es vor 13 Jahren vorausgesagt

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Die Geschichte des Wetterhauses ist auch eine unendliche Geschichte der Waidhofner Bürgermeister. Schon im Jahre 1897 gab es Diskussionen, mehr noch 1900 als es endlich am Oberen Stadtplatz aufgestellt wurde.
Aber auch im Jahre 2018 scheint es die “Fortsetzung” zu geben: Das Wetterhaus ist nun auch aus dem Schillerpark verschwunden – Hier Beispielbilder von früher und ganz zum Schluß welche von Pfingsten 2018.
Und wo ist es hingekommen?

Derzeit lagern die Teile des Wetterhäuschens verpackt hinter der Eislaufhalle:
Doch eines scheint diesmal sicher:
Das Wetterhäuschen von Waidhofen / Ybbs ist auch international ein Thema:
Hier sind alle Wetterhäuschen und Wettersäulen gelistet,
Waidhofens Wetterhäuschen ist von allen das am besten dokumentierte Denkmal:
http://www.wettersaeulen-in-europa.de/index01.html
Dort die rot weiß rote Flagge anklicken und dann das Wetterhäuschen Waidhofen / Ybbs anklicken – Diese Seite wird von deutschen und schweizer Denkmalschützern betrieben.
Darin sind unter Anderem auch 2 Statements von bereits verstorbenen Gemeideverantwortlichen veröffentlicht worden, von Bgm. Vetter und Stadtrat Rechberger – auf der Seite des Waidhofner Wetterhäuschens ganz unten:
Erich Vetter schrieb am 28.04.2003
In Beantwortung Ihres Schreibens vom 17.4.2002 möchte ich Ihnen folgendes mitteilen: Wie Sie schon wissen, stand seit ca. 1895 auf dem Oberen Stadtplatz ein Wetterhäuschen mit einer schmiedeeisernen Einfassung, in Form eines Brunnengerüstes. Die Schmiedearbeit ist eine handwerklich sehr gediegene und entspricht alter Schmiedetradition. Ebenso die Kupferblecharbeiten für das Dach und die Türmchen. Ich verstehe etwas davon, denn ich bin von Beruf Schlossermeister.
Die gesamte Einheit war eine Bereicherung des Stadtbildes einer alten Eisenstadt. Bei der Neugestaltung der Innenstadt im Jahre 2000 (Pflasterung statt Asphalt) wurde das Wetterhäuschen im Auftrag des damals amtierenden Vizebürgermeisters Hofmacher – der Bürgermeister war im Ausland auf Urlaub – mittels einer Dringlichkeitsverfügung entfernt. Der eigentlich dafür zuständige Gemeinderat hatte Sommerpause. Begründung war: “Während der Bauarbeiten stört die Konstruktion. Nach Fertigstellung der Pflasterung wird das unter Denkmalschutz stehende Wetterhäuschen wieder an Ort und Stelle aufgebaut.” Eigentlicher Drahtzieher diese Aktion war mein direkter Nachfolger als Bürgermeister, der heutige Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka. Ich war fast 23 Jahre im Amt, Sobotka ganze 2 ½ Jahre. Im Stadterneuerungsplan des Herrn Architekten Beneder, in dessen Händen die Neugestaltung der Stadt lag, war das Wetterhäuschen als Bestand erhalten. Zum größten Entsetzen der Waidhofner Bürger wurde das Wetterhäuschen nach Fertigstellung der Pflasterung nicht mehr am Oberen Stadtplatz aufgestellt, sondern lagerte auf einer Deponie.
Nach massivsten Protesten und vielen Leserbriefen in unserer Wochenzeitung “Bote von der Ybbs” entschloss sich die Stadtverwaltung, das Wetterhäuschen im Schillerpark, der etwa außerhalb der Stadt situiert ist, doch wieder aufzustellen. So ist das Wetterhäuschen für die Stadt nicht gänzlich verloren. Es hat aber mit dem Schillerpark überhaupt keinen Bezug, und wird auch kaum von jemandem gesehen. Denn Besucher der Stadt kommen nie in den Schillerpark und die heimischen Senioren, oder Schüler des Gymnasiums, welches gleich daneben steht, interessiert das Häuschen überhaupt nicht. Der Unmut der Bevölkerung über diese Vorgangsweise ist ungebrochen, noch dazu, weil statt dem gediegenen und die Eisenstadt Waidhofen betonenden Wetterhäuschen ein hässlicher, moderner Brunnen aus Nirostablech und Glas aufgestellt wurde.
Im Volksmund heißt der Brunnen “Die Viehtränke”. Im Zuge der “Modernisierung” wurde auch eine wunderbare schmiedeeiserne Laterne vom stadteigenen Gerichtsgebäude entfernt. Dafür “zieren” einige verzinkte Stahlkonstruktionen die Innenstadt. Ich erhielt als ehemaliger Bürgermeister eine ganze Reihe von Schreiben, in denen um Intervention wegen einer Wiederaufstellung des Wetterhäuschens am alten Standort ersucht wurde. Alle Versuche in dieser Richtung waren bisher vergebens. Zu groß ist die Macht und der Einfluss meines direkten Nachfolgers und jetzigen Landesrates noch immer in unserer Stadt. Er ist Finanzreferent des Landes und bringt so manche Gelder in die Stadt. Darum trauen sich die Stadtverantwortlichen gar nicht ihm zu widersprechen.. Leider ist es so.
Vielleicht gelingt es einmal auf anderen Wegen und bei einer anderen politischen Konstellation, das Wetterhäuschen wieder dort hinzubringen, wohin es gehört – auf den Oberen Stadtplatz. Ich hoffe, Ihnen mit dieser Information gedient zu haben und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Herr Friedrich Rechberger schrieb am 21.05.2003
Als zuständiger Stadtrat für Telekomunikation, Information und EDV in Waidhofen/Ybbs ist mir das alte Wetterhäuschen ein willkommener Anlass, traditionelle Information mit modernster Satelitentechnologie zu ergänzen. Der ORF in Österreich sendet im Internet rund um die Uhr die exaktesten Wetterwerte der gesamten Welt – zum Nulltarif.
Ich könnte mir vorstellen, dass in das alte Wetterhäuschen diese moderne Funktion eingebaut wird, ohne sein traditionelles Aussehen zu verändern. Voraussetzung wäre jedoch wieder ein publikumswirksamer Platz in der Innenstadt. Der derzeitige Standort im abgelegenen Schillerpark ist ungeeignet. Ihre bewundernswerten Aktivitäten bezüglich des Waidhofner Wetterhäuschens könnten bald Aufschluss über die wahren Hintergründe der Entfernung vom Oberen Stadtplatz bringen. Zur Zeit der überfallsartigen Entfernung des Wetterhäuschens war ich noch einfacher Gemeinderat. In dieser Funktion wurden ich und meine Gemeinderatskollegen nicht informiert, daher erscheint eine restlose Aufklärung der Sachlage im Interesse der Waidhofner Bevölkerung. Vorerst recht herzlichen Dank für Ihr Bemühen, erhaltenswerte Traditionen in Europa so gekonnt darzustellen und damit wieder zu beleben.
Medienbericht aus 2005: Voglhuber hat es vor 13 Jahren vorausgesagt

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