Seit einiger Zeit beobachten Anrainer am Unteren Stadtplatz die Herstellung eines Holzbodens über dem Innenstadtpflaster. Während die Schanigartenbesitzer den Abbau der “Holzunterlagen” vorbereiten (Holzböden sind nur bedingt winterfest und bei Kälte sehr rutschig) haben die Waidhofner Gemeinderäte das Gegenteil beschlossen.
Nach den “99 Jahre haltbaren Pflaster” nun wohl ein “wintertaugliches Bretterpodesterl” mit “Architekten – Haltbarkeitsgarantie”.

Und so hat die Stadt jedenfalls wieder die gewohnten weißen Planen im Stadtbild. Stadtdichter Fred Eichleter hat sich dazu seine Gedanken gemacht:

Fred Eichleter

Der Baustell‘nsommer in der Stadt
(man hat ihn eigentlich schon satt),
sorgt noch zur Herbstzeit für Furore!
Denn legt man ausnahmsweis‘ nicht Rohre
und pflastert nicht die Strassen neu,
bleibt man den Absperrplanen treu,
die, keiner kann sie überseh‘n,
jetzt auf dem Untern Stadtplatz steh‘n!

Die Haltestell‘ für den City-Bus
verhilft zu echtem Baugenuss
und sorgt rundum für neues Flair!
Waidhofner Herz, was willst du mehr?

Es bringt die neue Stadtmöbelage
die Hausbewohner dort in Rage,
weil plötzlich Menschentrauben warten,
um mit den City-Bus zu starten!

Ein Anwalt nutzt nun vor dem Haus
die Bankerl dort zum Warten aus,
man hat es da im Sommer kühl,
ein Baum bringt frisches Waldgefühl!

Und heimlich hat man es geschafft!
Verschwindet doch, wie zauberhaft,
ganz sicher blaue Parkplatzränder
zugunsten neuer Radfahrständer!

Wir alles sind schon aufgeregt,
was sich im neuen Jahr bewegt,
denn ohne einen Presslufthammer,
sind uns‘re Sommer schon ein Jammer!

Doch natürlich wurde diese Vorbereitung für Citybus, Take Away Gastronomie, nächtliche Ausnüchterungszone usw. ganz bewußt in Angriff genommen. Hier werden auf Kosten der Stadt für bestimmte Branchen optimale Voraussetzungen geschaffen. Es wird sich zeigen, ob diese günstigen Möglichkeiten auch den übrigen Gastrobetrieben ermöglicht werden.

Wenn es tatsächlich für die “Citybusse” sein sollte, dann muß nach der Einführung des “1-2-3 New Ticket” für den öffentlichen Verkehr (ab 26. Oktober 2021) dieses öffentliche Verkehrsangebot auch entsprechend verdichtet werden.

Denn diesen besten Verkehrsplatz der Stadt mit einem derart “ausgedünnten Fahrplan” eines Citybusses zu verwenden wäre unverantwortlich.

Vielleicht überlegt sich ja noch eine Partei des Waidhofner Gemeinderates, statt dem Citybus ein Citytaxi einzufordern –

Die Vorschläge liegen seit über 25 Jahren auf dem Tisch:

Einfach zum Nachdenken!
Wenn das mit der Holzüberbauung des Pflasters so eine gute Idee ist, so sollte doch auch nachgefragt werden, warum am Freisingerberg statt der Neupflasterung nicht auch dieses neue “Architekten Modell” zur Anwendung kam. Statt der teuren Wiederpflasterung des Fußgängerbereiches (Wohlfühloase am Freisingerberg) hätte dann doch auch so ein “Holzpodest” Verwendung finden können. Irgendwo ist da “eine Fehlplanung” gelaufen.

Im Sommer 2021 wurde das gesamte Pflaster im Bereich von DM herausgerissen um hier Bäume zu pflanzen und Bankerl aufzustellen.
Danach wurde die gesamte Fläche (mit Ausnahme kleiner Schlitze für die “Schwammstadtbäume” wieder aufwändig gepflastert – diesmal sogar mit einer “Fahrbahnverfugung” ausgestattet. Warum hat man wenigstens hier nicht auf eine teure Neu-Pflasterung verzichtet?
Ein mittelalterlich geprägtes Stadtbild wird von den Verantwortlichen der Stadt oft als Erkennungszeichen von Waidhofen / Ybbs genannt. Es soll Bürgerinnen und Bürger in Waidhofen geben, (in einigen Monaten Wählerinnen und Wähler genannt) die die “architektonischen Gestaltungsbeglückungen” nicht als Aufwertung des Stadtbildes sehen. Warum entscheiden die 40 Gemeinderäte solche unpassenden Möblierungen für die Innenstadt? Bankerl ja, aber bequeme mit Lehne und Abschrägung im Kniebereich wegen Sitzkomfort. Die NÖN hat schon abstimmen lassen, nur 25 % sind mit “dieser Art von Bankerl” zufrieden.

Fragen daher:
Warum wird Holz ganzjähring am Unteren Stadtplatz über das Pflaster gezogen, warum wurde im Bereich Freisingerberg dagegen wieder neues Pflaster verlegt, statt auch hier mit Holz die Oberfläche zu gestalten? – Wer verdient eigentlich an diesen “Doppelgleisigkeiten” – und wieviel? Was hat die Errichtung der Schwammstadt Freisingerberg gekostet?


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