Die Ybbs war früher ein natürliches Fliess-Gewässer, heute sind viele Strecken der Ybbs aber künstliche Wasserstaus von Kraftwerken.
Natürliche Gewässer haben auch ihre eigenen rechtlichen Regeln. Jeder der dort badet, macht dies auf eigene Gefahr, und seit Jahrhunderten wird das so sehr gut gelebt. Im oberen Ybbstal gibt es in Göstling und in Hollenstein “öffentliche Badeabschnitte – allerdings außerhalb von Kraftwerksstaus“. Und zusätzlich beaufsichtigt und von “Trägern” verantwortet.
In Waidhofen / Ybbs machte man schon schlechte Erfahrungen mit Ybbsbädern. 1932 wurde ein riesiges Strandbad an der Ybbs errichtet – Nähe Überfuhr Reitbauer – zum Krankenhaus.
Doch dieser Bereich ist seit der Errichtung des Jubiläumskraftwerkes kein“natürliches Gewässer”, sondern “Staubereich” und jeder sich dort ereignende Badeunfall hätte wegen der “unnatürlichen Tiefe der Ybbs” rasch einen Verantwortlichen gefunden. Also wurde dieses Strandbad bald wieder abgerissen – heute kann der Kulturkreis Freisingerberg nur noch ein Foto (aus der Sammlung Ernst Teufel) dazu zeigen.
Doch 2021 ist es wieder soweit – Genau in diesem “Staubereich mit seiner unnatürlichen Tiefe” hat der Gemeinderat (nach turbulenter Sitzung – siehe “Kostproben daraus” unten) nun ein “öffentliches Badegebiet” beschlossen und Bürgermeister Krammer veröffentlicht auf seiner Facebookseite gleich ein Foto der nunmehr für die Sicherheit “Verantwortlichen”:
Genau im Staubereich der Ybbs (Oberlieger Kraftwerk Schwellödt – Unterlieger Jubiläumsktaftwerk” soll ein öffentlicher Badeplatz entstehen. Dort badet man schon seit Jahrzehnten, aber bisher eben nur “Ybbskenner und Anrainer” in Eigenverantwortung. Feuerwehr, Fischer und Anrainer – wer die letzten Jahre beobachtete konnte feststellen, daß es sich hier bisher nur um verantwortungsvolle, ruhige und eigenverantwortliche Menschen handelte. Jetzt soll also auch hier die “Meute” losgelassen werden, so wie bereits gehandhabt um Mitternacht in der Innenstadt.
Steiles Ufer, tiefes und im Uferbereich oft unappetitliches Wasser – so zeigt sich diese “Stelle” wo ab Mitte August der Buchenberg seinen Schatten wirft – als öffentlicher Badeplatz eher nicht geeignet.
Wieweit die Anrainer (wichtige Wählerinnen und Wähler) befragt wurden, was der Magistratsdirektor (zur Rechtslage bei öffentlichen Badegebieten auch für Kinder) ausgesagt hat, dies ist noch nicht bekannt, es war ja eine “Dringliche”.
Daher darf einer der direkten Anrainer, unser Stadtdichter Fred Eichleter, ein bißchen “zum Nachdenken” auffordern.
Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein, denn ein neues Badeplatzerl wartet auf die Nackerpatzerl!
Nein, noch geht nichts unverhüllt! Auch kein Ufer wird vermüllt und der Biber, der dort wohnt, wird vom Badegast geschont!
Rücksichtsnahme ist gefragt! Wenn der Nachbar auch beklagt, dass die Parkplätz‘ ziemlich rar sind! Ob sich wirklich alle klar sind, dass die Ybbs, ein Paradies, fürs „Lulu“ zu schade is‘?
Ob am Abend Feuer brennen, wie wir‘s drinn vom Ybbstal kennen, ob die Pizzakartonagen stapeln sich zu Mülletagen, ob die Alkobecher kreisen? …Alles wird die Zukunft weisen, jetzt zähl‘n als geheime Tips laue Nächte an der Ybbs!
Dazu kommen die Zehntausend, die auf ihren Radeln brausend sich auf asphaltierten Wegen strampelnd in Pedale legen, …so ein neues Badeplatzerl freut auch jedes Radfahrspatzerl!
Es ist alles, wie es scheint, mandatarlich gut gemeint, wenn auch die verbalen Wogen wie die nassen Fetzen flogen!
Alle Nachbarn zu befragen wird kein Stadtvertreter wagen, denn nicht jeder, augenblicklich, ist mit der Entscheidung glücklich!
Wie läuft so eine Debatte im Gemeinderat eigentlich ab? Dies zeigt die Stadt Waidhofen / Ybbs auf ihrer Homepage in voller Länge, also rund 30 Minuten “Ibiza-Ausschuß auf waidhofnerisch”. Wer direkt zugreifen will – hier auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=M_jnj9OQZOo
Als kurze “Kostprobe” hier einige Ausschnitte von dieser “Polit-Debatte”!
Wasserthemen – im Kulturkreis Freisingerberg immer sehr präsent. Administrator Karl Piaty erhielt dafür vom Land NÖ. im Jahr 2005 sogar den Neptun Wasserpreis.
Der Beschluß des Waidhofner Gemeinderates, dieses Ybbsgrundstück kostenlos anzumieten, auch, um damit den Grundeigentümer rechtlich vor unberechtigten Benützungen dieses Gebietes zu schützen, ist durchaus berechtigt. Was damit nun geschehen soll scheint jedoch nachfragebedürftig. In den ländlichen Gebieten Waidhofens werden bereits erste Naturräume gesperrt, da sich die “Freizeitsportler” nicht mehr so verhalten wie es sein sollte.
Die Anfragen (siehe Video oben) von Stadtrat Erich Leonhartsberger bei der Sitzung zur Errichtung eines öffentlichen Badeplatzes waren sehr berechtigt, sein frühzeitiges Verlassen der Sitzung für “Insider” verständlich.
Die Ybbs war früher ein natürliches Fliess-Gewässer, heute sind viele Strecken der Ybbs aber künstliche Wasserstaus von Kraftwerken.
Natürliche Gewässer haben auch ihre eigenen rechtlichen Regeln. Jeder der dort badet, macht dies auf eigene Gefahr, und seit Jahrhunderten wird das so sehr gut gelebt. Im oberen Ybbstal gibt es in Göstling und in Hollenstein “öffentliche Badeabschnitte – allerdings außerhalb von Kraftwerksstaus“.
Und zusätzlich beaufsichtigt und von “Trägern” verantwortet.
In Waidhofen / Ybbs machte man schon schlechte Erfahrungen mit Ybbsbädern.
1932 wurde ein riesiges Strandbad an der Ybbs errichtet –
Nähe Überfuhr Reitbauer – zum Krankenhaus.
Doch dieser Bereich ist seit der Errichtung des Jubiläumskraftwerkes kein “natürliches Gewässer”, sondern “Staubereich” und jeder sich dort ereignende Badeunfall hätte wegen der “unnatürlichen Tiefe der Ybbs” rasch einen Verantwortlichen gefunden.
Also wurde dieses Strandbad bald wieder abgerissen – heute kann der Kulturkreis Freisingerberg nur noch ein Foto (aus der Sammlung Ernst Teufel) dazu zeigen.
Doch 2021 ist es wieder soweit – Genau in diesem “Staubereich mit seiner unnatürlichen Tiefe” hat der Gemeinderat (nach turbulenter Sitzung – siehe “Kostproben daraus” unten) nun ein “öffentliches Badegebiet” beschlossen und Bürgermeister Krammer veröffentlicht auf seiner Facebookseite gleich ein Foto der nunmehr für die Sicherheit “Verantwortlichen”:
Steiles Ufer, tiefes und im Uferbereich oft unappetitliches Wasser – so zeigt sich diese “Stelle” wo ab Mitte August der Buchenberg seinen Schatten wirft – als öffentlicher Badeplatz eher nicht geeignet.
Wer zu den rechtlichen Gegebenheiten Näheres erfahren will:
https://www.noe.gv.at/noe/Wasser/Wasserbuch_online.html
Wieweit die Anrainer (wichtige Wählerinnen und Wähler) befragt wurden, was der Magistratsdirektor (zur Rechtslage bei öffentlichen Badegebieten auch für Kinder) ausgesagt hat, dies ist noch nicht bekannt, es war ja eine “Dringliche”.
Daher darf einer der direkten Anrainer, unser Stadtdichter Fred Eichleter, ein bißchen “zum Nachdenken” auffordern.
Pack die Badehose ein,
nimm dein kleines Schwesterlein,
denn ein neues Badeplatzerl
wartet auf die Nackerpatzerl!
Nein, noch geht nichts unverhüllt!
Auch kein Ufer wird vermüllt
und der Biber, der dort wohnt,
wird vom Badegast geschont!
Rücksichtsnahme ist gefragt!
Wenn der Nachbar auch beklagt,
dass die Parkplätz‘ ziemlich rar sind!
Ob sich wirklich alle klar sind,
dass die Ybbs, ein Paradies,
fürs „Lulu“ zu schade is‘?
Ob am Abend Feuer brennen,
wie wir‘s drinn vom Ybbstal kennen,
ob die Pizzakartonagen
stapeln sich zu Mülletagen,
ob die Alkobecher kreisen?
…Alles wird die Zukunft weisen,
jetzt zähl‘n als geheime Tips
laue Nächte an der Ybbs!
Dazu kommen die Zehntausend,
die auf ihren Radeln brausend
sich auf asphaltierten Wegen
strampelnd in Pedale legen,
…so ein neues Badeplatzerl
freut auch jedes Radfahrspatzerl!
Es ist alles, wie es scheint,
mandatarlich gut gemeint,
wenn auch die verbalen Wogen
wie die nassen Fetzen flogen!
Alle Nachbarn zu befragen
wird kein Stadtvertreter wagen,
denn nicht jeder, augenblicklich,
ist mit der Entscheidung glücklich!
Wie läuft so eine Debatte im Gemeinderat eigentlich ab?
Dies zeigt die Stadt Waidhofen / Ybbs auf ihrer Homepage in voller Länge, also rund 30 Minuten “Ibiza-Ausschuß auf waidhofnerisch”.
Wer direkt zugreifen will – hier auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=M_jnj9OQZOo
Als kurze “Kostprobe” hier einige Ausschnitte von dieser “Polit-Debatte”!
Wasserthemen – im Kulturkreis Freisingerberg immer sehr präsent. Administrator Karl Piaty erhielt dafür vom Land NÖ. im Jahr 2005 sogar den Neptun Wasserpreis.
Der Beschluß des Waidhofner Gemeinderates, dieses Ybbsgrundstück kostenlos anzumieten, auch, um damit den Grundeigentümer rechtlich vor unberechtigten Benützungen dieses Gebietes zu schützen, ist durchaus berechtigt.
Was damit nun geschehen soll scheint jedoch nachfragebedürftig. In den ländlichen Gebieten Waidhofens werden bereits erste Naturräume gesperrt, da sich die “Freizeitsportler” nicht mehr so verhalten wie es sein sollte.
Kurierbericht dazu:
https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/es-reicht-bauer-sperrt-wanderroute-in-niederoesterreich/401376410
Die Anfragen (siehe Video oben) von Stadtrat Erich Leonhartsberger bei der Sitzung zur Errichtung eines öffentlichen Badeplatzes waren sehr berechtigt, sein frühzeitiges Verlassen der Sitzung für “Insider” verständlich.
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