In St. Pölten wurde dieser Tage das Museum “Haus der Geschichte” von Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl Leitner eröffnet. Wie kann man dieses neue Museum bewerten, was zeigt es, was fällt besonders auf ? Um es gleich vorwegzunehmen. Diese wissenschaftliche Arbeit zählt zu den besten Ausstellungen der letzten Jahre. Die Entstehungsgeschichte von N.Ö. kann man wohl nicht besser darstellen. Für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes war vor allen Dingen die technologischen Entwicklungen zur Zeit Kaiser Franz Josefs ausschlaggebend, so wird dieser Bereich besonders gut beschrieben. Nehmen wir uns als 1. Beispiel diese Texttafel vor:
Ja, die Eisenbahn war wegbereitend, um entlegene Gebiete zu erschließen. Dazu hat man in der Ausstellung das gesamte Eisenbahnnetz zu dieser Zeit vorbildlich dargestellt.
Dabei fällt wohl jedem auf, dass besonders das Mostviertel ein wirklich großartiges Bahnnetz aufweisen konnte:
Doch was nützen die schönsten Pläne und Dokumente, ein Museum muß “Objekte zeigen”. Wiederum haben sich die Museumsmacher besonders gute Beispiele ausgesucht. Dampflokomotiven sind immer “Eyecatcher”, so hat man auch in St. Pölten darauf mehrmals zurückgegriffen:
Zu verdanken hat N.Ö. die vielen Schmalspurbahnen dem Weitblick von Kaiser Franz Josef – natürlich widmet die Ausstellung gerade ihm viel Platz:
Ganz besonders aber in den Texten wird anschaulich gemacht, wie die Eisenbahnen nicht nur den wirtschaftlichen Aufschwung in die abgelegenen Regionen brachten, sondern auch danach den Fremdenverkehr belebten:
Aber auch die moderneren Entwicklungen am Eisenbahnsektor sind ein Thema dieses “Haus der Geschichte” Museums:
Und auch auf die Kinder hat man nicht vergessen, denn eine Eisenbahn war immer ein Thema – auch 1945 – wo Spielzeug eher rar geworden ist:
Auch dem Bergbau früherer Zeiten sind Ausstellungsteile gewidmet:
Wenn man dann das Museum verläßt um sich im Shop umzusehen, fällt natürlich der 850.000 km gefahrene Dienstwagen von Außenminister Figl als 1. auf.
Direkt daneben steht jedoch ein Stand, der wieder sehr gekonnt und auffällig auf das Kulturgut Eisenbahn in N.Ö. aufmerksam macht. 5 Euro (nicht gerade wenig) kostet diese Broschüre, welche für die Eisenbahnen, und hier vor allen Dingen Dampfzüge, aufmerksam macht: N.Ö. Kulturwege – Eisenbahn – ein sehr passender Titel.
Schon auf der 1. Seite zeigt diese Broschüre eine tolle Dampflok und LH Dr. Pröll und Lhstv. Sobotka freuen sich im Vorwort über diese N.Ö. Kulturwege besonders:
Und auch die Ybbstalbahn von Kienberg Gaming bis nach Waidhofen / Ybbs wird als “Kulturweg von N.Ö.” gut beschrieben und bebildert:
Auch modernes Triebwagenmaterial wird in dieser Broschüre vorgestellt, die für die Mariazellerbahn um 170 Millionen Schilling angekauften 4090er sind hier zu sehen.
Nach so viel Eisenbahn kehren wir noch einmal in das Museum zurück, um noch weitere Highlights dieser Ausstellung zu sehen. Leopold Figl wird dabei besonders gut erwähnt und man zeigt eine Kopie des Staatsvertrages, das Pauser Bild von der Unterzeichnung und sogar die Füllfeder mit der grünen Tinte ist zu sehen:
Und wenn man schon im Landesmuseum ist, so lohnt auch noch ein Kurzbesuch im naturkundlichen Teil, wo die Erfolgsgeschichte des Ötscherbär zu sehen ist:
Wer dazu die moderne Geschichte der “Ötscherbärin” sehen will, der klicke hier:
Was wäre bei der Ausstellung “Haus der Geschichte ” vielleicht noch ein Besucherhit ?
Am eingang steht ein gelber VW Bus, nett anzusehen, durchaus auffällig, aber seine max. 9 Sitzplätze sind für ein “tolles Gruppenfoto von innen”, z.B. einer ganzen Schulklasse, doch zuwenig. Da würde ein echter K&K Eisenbahnwaggon schon ganz was anderes hergeben und geradezu zu Gruppenaufnahmen animieren.
In Ybbsitz stehen derzeit einige restaurierte Eisenbahnwaggons aus der K&K Zeit:
Einer davon ist sogar von der ersten Serie aus dem Jahre 1897 – als Kaiser Franz Josef am Höhepunkt seiner Kaiserzeit war. So einen tollen Waggon noch etwas auf K&K Zeit aufrüsten und dann vor dem Haus der Geschichte placieren würde als einprägsames Erinnerungsmerkmal für die Ausstellung wertvolle Dienste leisten. Denn ob außen oder innen, solch ein Waggon begeistert jung und alt, das zeigen alleine schon diese Fotos, welche bei Museumsveranstaltungen in Ybbsitz entstanden sind:
Es würde so ein Waggon sicherlich gratis zur Verfügung gestellt werden, also sollten die Museumsverantwortlichen zumindest darüber offen diskutieren !
Apropo Ybbsitz:
Dort befindet sich im denkmalgeschützen Bahnhofsgebäude ein sehr bekanntes Eisenbahnmuseum dessen Inhalt viele Erinnerungen an die Eisenbahnstrecke Gstadt bis Ybbsitz beherbergt. Und wer das “Haus der Geschichte” gesehen hat, wird einige schöne Vergleiche finden. Auch hier befindet sich eine alte Holz-Spielzeugeisenbahn aus der Zeit rund um den 2. Weltkrieg, und auch schöne Erinnerungen an den Bergbau. Gab es ja in Ybbsitz sogar ein Kohlebergwerk um die Dampflokomotiven zu beheizen.
Und auch Kaiser Franz Josef wird hier sehr verehrt:
Ein aktueller ORF Bericht vom August 2017 sollte neugierig machen:
Nun muß leider dieses kleine Museum geräumt werden, die historischen Gegenstände kommen nach Rumänien, weil dort der Wert solcher Gegenstände der Erinnerung hoch geschätzt werden.
Das steht seit der Ybbsitzer Gemeinderatssitzung am 18. September 2017 leider fest: Eisenbahnmuseum Ybbsitz – Verscherbelung nach Rumänien – Ein Sittenbild
In St. Pölten wurde dieser Tage das Museum “Haus der Geschichte” von Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl Leitner eröffnet. Wie kann man dieses neue Museum bewerten, was zeigt es, was fällt besonders auf ? Um es gleich vorwegzunehmen. Diese wissenschaftliche Arbeit zählt zu den besten Ausstellungen der letzten Jahre. Die Entstehungsgeschichte von N.Ö. kann man wohl nicht besser darstellen. Für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes war vor allen Dingen die technologischen Entwicklungen zur Zeit Kaiser Franz Josefs ausschlaggebend, so wird dieser Bereich besonders gut beschrieben. Nehmen wir uns als 1. Beispiel diese Texttafel vor:

Ja, die Eisenbahn war wegbereitend, um entlegene Gebiete zu erschließen. Dazu hat man in der Ausstellung das gesamte Eisenbahnnetz zu dieser Zeit vorbildlich dargestellt.
Dabei fällt wohl jedem auf, dass besonders das Mostviertel ein wirklich großartiges Bahnnetz aufweisen konnte:

Doch was nützen die schönsten Pläne und Dokumente, ein Museum muß “Objekte zeigen”. Wiederum haben sich die Museumsmacher besonders gute Beispiele ausgesucht. Dampflokomotiven sind immer “Eyecatcher”, so hat man auch in St. Pölten darauf mehrmals zurückgegriffen:
Zu verdanken hat N.Ö. die vielen Schmalspurbahnen dem Weitblick von Kaiser Franz Josef – natürlich widmet die Ausstellung gerade ihm viel Platz:
Ganz besonders aber in den Texten wird anschaulich gemacht, wie die Eisenbahnen nicht nur den wirtschaftlichen Aufschwung in die abgelegenen Regionen brachten, sondern auch danach den Fremdenverkehr belebten:
Aber auch die moderneren Entwicklungen am Eisenbahnsektor sind ein Thema dieses “Haus der Geschichte” Museums:
Und auch auf die Kinder hat man nicht vergessen, denn eine Eisenbahn war immer ein Thema – auch 1945 – wo Spielzeug eher rar geworden ist:

Auch dem Bergbau früherer Zeiten sind Ausstellungsteile gewidmet:
Wenn man dann das Museum verläßt um sich im Shop umzusehen, fällt natürlich der 850.000 km gefahrene Dienstwagen von Außenminister Figl als 1. auf.

Direkt daneben steht jedoch ein Stand, der wieder sehr gekonnt und auffällig auf das Kulturgut Eisenbahn in N.Ö. aufmerksam macht. 5 Euro (nicht gerade wenig) kostet diese Broschüre, welche für die Eisenbahnen, und hier vor allen Dingen Dampfzüge, aufmerksam macht: N.Ö. Kulturwege – Eisenbahn – ein sehr passender Titel.

Schon auf der 1. Seite zeigt diese Broschüre eine tolle Dampflok und LH Dr. Pröll und Lhstv. Sobotka freuen sich im Vorwort über diese N.Ö. Kulturwege besonders:
Und auch die Ybbstalbahn von Kienberg Gaming bis nach Waidhofen / Ybbs wird als “Kulturweg von N.Ö.” gut beschrieben und bebildert:

Auch modernes Triebwagenmaterial wird in dieser Broschüre vorgestellt, die für die Mariazellerbahn um 170 Millionen Schilling angekauften 4090er sind hier zu sehen.
Nach so viel Eisenbahn kehren wir noch einmal in das Museum zurück, um noch weitere Highlights dieser Ausstellung zu sehen. Leopold Figl wird dabei besonders gut erwähnt und man zeigt eine Kopie des Staatsvertrages, das Pauser Bild von der Unterzeichnung und sogar die Füllfeder mit der grünen Tinte ist zu sehen:
Und wenn man schon im Landesmuseum ist, so lohnt auch noch ein Kurzbesuch im naturkundlichen Teil, wo die Erfolgsgeschichte des Ötscherbär zu sehen ist:


Wer dazu die moderne Geschichte der “Ötscherbärin” sehen will, der klicke hier:
Was wäre bei der Ausstellung “Haus der Geschichte ” vielleicht noch ein Besucherhit ?

Am eingang steht ein gelber VW Bus, nett anzusehen, durchaus auffällig, aber seine max. 9 Sitzplätze sind für ein “tolles Gruppenfoto von innen”, z.B. einer ganzen Schulklasse, doch zuwenig. Da würde ein echter K&K Eisenbahnwaggon schon ganz was anderes hergeben und geradezu zu Gruppenaufnahmen animieren.
In Ybbsitz stehen derzeit einige restaurierte Eisenbahnwaggons aus der K&K Zeit:

Einer davon ist sogar von der ersten Serie aus dem Jahre 1897 – als Kaiser Franz Josef am Höhepunkt seiner Kaiserzeit war. So einen tollen Waggon noch etwas auf K&K Zeit aufrüsten und dann vor dem Haus der Geschichte placieren würde als einprägsames Erinnerungsmerkmal für die Ausstellung wertvolle Dienste leisten. Denn ob außen oder innen, solch ein Waggon begeistert jung und alt, das zeigen alleine schon diese Fotos, welche bei Museumsveranstaltungen in Ybbsitz entstanden sind:
Es würde so ein Waggon sicherlich gratis zur Verfügung gestellt werden, also sollten die Museumsverantwortlichen zumindest darüber offen diskutieren !
Apropo Ybbsitz:
Dort befindet sich im denkmalgeschützen Bahnhofsgebäude ein sehr bekanntes Eisenbahnmuseum dessen Inhalt viele Erinnerungen an die Eisenbahnstrecke Gstadt bis Ybbsitz beherbergt. Und wer das “Haus der Geschichte” gesehen hat, wird einige schöne Vergleiche finden. Auch hier befindet sich eine alte Holz-Spielzeugeisenbahn aus der Zeit rund um den 2. Weltkrieg, und auch schöne Erinnerungen an den Bergbau. Gab es ja in Ybbsitz sogar ein Kohlebergwerk um die Dampflokomotiven zu beheizen.
Und auch Kaiser Franz Josef wird hier sehr verehrt:
Ein aktueller ORF Bericht vom August 2017 sollte neugierig machen:
Nun muß leider dieses kleine Museum geräumt werden, die historischen Gegenstände kommen nach Rumänien, weil dort der Wert solcher Gegenstände der Erinnerung hoch geschätzt werden.
Das steht seit der Ybbsitzer Gemeinderatssitzung am 18. September 2017 leider fest:
Eisenbahnmuseum Ybbsitz – Verscherbelung nach Rumänien – Ein Sittenbild
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