Eisenbahn N.Ö. Politik Waidhofen

Eine Probefahrt ?

Seit einigen Jahren steht die älteste noch einsatzbereite Schmalspur-Dampflokomotive von N.Ö. (Yv.2 von 1896)  schon in einem Schuppen am Waidhofner Hauptbahnhof.  Sie mußte dorthin, weil die Stadt (unter Bürgermeister Mag. Wolfgang Mair) am alten Standort des Vereines Club 598 (Lokalbahnhof)  ein „Sicherheitszentrum“ bauen wollte.
Zur Erinnerung das Video von 2013:

Nun ist bis heute dort nichts geschehen, diese „Übersiedlung“ war daher unnötig.  Jetzt soll die Dampflok auch vom Hauptbahnhof weg, also gibt es verschiedene Überlegungen.
Aber funktioniert sie eigentlich noch ?  Das ist anzunehmen, aber eine Probefahrt könnte nie schaden. Und weil grad Weihnachten ist, sollte diese Probefahrt gerade jetzt durchgeführt werden. Die Vorbereitungen dazu sind nicht sehr kompliziert:

Eine innere Untersuchung des Kessels ist erst 2019 fällig, eine Druckprobe und die Überprüfung der Armaturen (Sicherheitsventile und Manometer) wurden bereits 2013 durchgeführt, daher ist nur eine äußere Kesseluntersuchung vorzunehmen.

Was fehlt ist nur der gute Wille – und der sollte doch gerade zu Weihnachten auch möglich sein.  Der Club 598 würde die nötige „kleine Kesselinspektion“ beauftragen und bezahlen und am Hl. Abend das „junge, alte Mädchen“ nur mit Holz heizen um damit eine Probefahrt nach Gstadt zu ermöglichen.
Eine Dampflok nur mit Holz betreiben ? 
Ja, das ginge, denn „CO2 neutral mit erneuerbarer Energie“  mit einer Dampflok, das wäre der absolute Hit im Sinn des „Pariser Klimaabkommens“.  Das sollte auch dem Umweltlandesrat Dr. Pernopf gefallen. Und der nächste Schritt zur Akkubahn sollte dann auch nicht mehr weit sein.

https://piaty.blog/2017/12/04/1896-2017/

Eine positive Entscheidung der NÖVOG zu dieser „kleinen Probefahrt“ könnte bald fallen. Denn schließlich ist der Club 598 bereit, dieses wertvolle Kulturerbe, als „kostenlose Dauerleihgabe“, der NÖVOG für Fahrten auf der Citybahn zu überlassen.  Warum sollten nur im Waldviertel, in Mariazell und am Schneeberg die „heißgeliebten Dampfrösser“ untewegs sein dürfen ?

„Einen geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“, aber bei einer Dampflok sollte man sich doch ansehen ob sie auch richtig dampft, pfaucht, schnauft und pfeift.

Dass man damit eine wirkliche Weihnachtsfreude auslösen würde ist sicher allen Beteiligten bewußt. Und die Verbindung mit dem traditionellen Christkindlzug am Sonntag und Hl. Abend 2017, dem  24. Dezember, eine geradezu ideale Kombination.

Neben einer neuen Regierung sollten wir im Dezember 2017 auch wieder eine Dampflok sehen dürfen – ein sicher erschwinglicher „Weihnachtswunsch“ in Erfüllung gehen.

Einige internationale, prominente Stimmen zur Ybbstalbahn:
Als erster soll Axel Zwingenberger zu Wort kommen. Er besitzt nun bereits wertvolle Züge in Österreich (Straßhof Museum):

Als nächster sei Europas bekanntester Eisenbahnfilmemacher Hagen von Ortloff vom SW Fernsehen am Wort:

Sie mußten dann aber miterleben, wie die Bürgermeister des oberen Ybbstales  statt des versprochenen Radweges neben der Bahnstrecke es durchsetzten nur einen saisonal eingeschränkten Solo-Radweg zu errichten. Noch 2013 wollte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll  Bahn und Rad gemeinsam im Ybbstal – zumindest für Waidhofen bis Ybbsitz wäre das leicht möglich gewesen, denn dort gab es schon seit Jahrzehnten einen Radweg neben der Bahn:

Und noch ein Kenner der Materie tritt nun auf:  Josef Moser

Von Hubert Gorbach (einst FPÖ Verkehrsminister) für einen Spitzenposten im Bahnbereich aufgebaut wurde er Generaldirektor der Eisenbahn-Hochleistungsstrecken AG (HL-AG). Danach war er als Vorstandsmitglied der ÖBB-Holding AG designiert, entschied sich jedoch gegen einen Posten im Vorstand der ÖBB.  Aber er kennt sich aus, was Bahnen und deren Rechte und Pflichten der Betreiber betrifft.

Chef des Rechnungshofprüfbericht über die Eisenbahnübergabe von Nebenstrecken vom Bund an das Land N.Ö.   Hier der damalige Rechnungshofbericht:
Für KR Piaty Rechnungshofbericht Nebenbahnen – Präsident Moser
Ob ihn Sebastian Kurz sogar zu einem Minister macht, steht noch nicht fest, aber er wird demnächst sicher einer der engsten Berater des neuen Bundeskanzler sein.
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Über den verbliebenen Grund zwischen NÖVOG und ÖBB am Hauptbahnhof wurde bereits der scheidende Minister Jörg Leichtfried informiert. Seine Rückantwort zeigt, dass auch hier noch wichtiger Gestaltungsspielraum besteht. Und wenn der Umwelt- und der Infrastrukturminister (hier Rupprechter und Leichtfried) zusammenkommen, ist neben Akkuantrieb oft auch eine Dampflok als Blickfang dabei. Und die Yv.2 mit erneuerbarer Energie (Holz) sogar CO2 neutral unterwegs, wird diese Minister, egal wer das ab 2018 ist, besonders am Herz liegen. Denn „Umwelt und Verkehr“  gehören zusammen wie „Kulturerbe und Ybbstalbahn“!
Rupprechter Leichtfried
Aber entscheiden über den ÖBB Grund am Hauptbahnhof wird wohl erst der nächste Infrastrukturminister, möglicherweise sogar Ing. Norbert Hofer, hier mit Frau Nationalratsabgeordnete Mühlberghuber und Ybbstalbahn-Urgestein Herbert Marko:

Hofer Mühlberghuber Marko nahe (2)Foto:  Karl Piaty  Oktober 2017  – anläßlich der Petitionsübergabe „Kulturerbe in N.Ö.“

Warten wir also noch ein paar Tage ab, welche Veränderungen in der Denkweise über das „Kulturerbe Eisenbahn“ in Österreich anstehen. Ob ein eigenes „Heimatschutzministerium“ nötig ist, entscheiden andere, aber über das letzte „Restl Ybbstalbahn“ entscheiden politisch nur Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl Leitner und Bürgermeister Mag. Werner Krammer. Der Abriss der Ybbstalbahn ist erfolgt, aber Gstadt Waidhofen lebt noch – und die Yv.2 sollte zumindest zeigen dürfen, dass auch sie noch lebt –

122 Jahre alt, aber noch immer bestens in Schwung,
– wer kann das sonst noch von sich behaupten.

 

 

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