Diesel ade – das sollte es auch auf der Citybahn bald heißen. Dieselfahrzeuge sollten zurückgedrängt werden, wenn es CO2 freie Lösungen gibt. Soweit das neue “Klimaverständnis” der Menschen und der Bundesregierung. Die “finanzielle Seite wurde jetzt neu geordnet”.
———————————————————————————–
Und längst weiß man auch, daß ein Diesel – Großraumbus ca. gleich viel CO2 ausstößt wie ein Citybahntriebwagen. Daher ist ein weiteres Fahren sovieler fast leerer Großraumbusse durch das Stadtgebiet von Waidhofen / Ybbs wenig sinnvoll. https://piaty.blog/2019/12/07/citybahn-co2-frei/
Am 22. Mai 2020 war es soweit. Finanzminister Blümel und Umwelt. und Verkehrsministerin Gewessler haben das 300 Millionen schwere (zusätzliche) Bahnpaket für die Regionalbahnen in einer Pressekonferenz vorgestellt.
Dabei stellte die Verkehrsministerin recht klar fest, daß es sich dabei um den Neubau von Bahnstrecken bzw. Verbesserungen von bestehenden Bahnstrecken im CO2 Ausstoß handelt. Von einer Ministerin die für Umwelt und Verkehr zuständig ist, war das natürlich zu erwarten.
Von einem Rückbau bestehender Bahnstrecken war da natürlich nichts zu hören.
So berichtete am 22. Mai 2020 der ORF in der ZIB: Darin wird auch berichtet, daß sich Tirol, die Steiermark und Salzburg schon hohe Beträge für den Bahnausbau in ihren Ländern gesichert haben dürften. Für NÖ. Regionalbahnen konnte man in diesem Bericht nichts vernehmen:
Daß diese zusätzlichen Gelder in erster Linie für die Bahn fließen sollen – zumindest dort wo eine Bahn besteht oder eine zusätzliche möglich ist, ist erfreulich.
Damit sind auch die „Karten“ neu gemischt, insbesonders die im Verkehrsministerium seit langem bekannten Umbaupläne von Dieseltriebwagen auf Elektrotriebwagen (Wasserstoff, Oberleitung oder Akku) sind nun finanziell stark gefördert.
Und im neuen Budget, ist einiges dazu vorgesehen:
Die “Waidhofner” Idee dazu ist auch Frau LH Mikl Leitner schon lange bekannt: Hier bei der Doku-Übergabe durch Verein Kubus Obfrau Renate Wachauer.
Und es gibt viele Möglichkeiten, die nunmehr von der Bundesregierung vorgesehenen Klimapotenziale im Eisenbahnsektor (dort wo es keine Oberleitung gibt) rasch und kostengüntig umzusetzen. Blümel und Gewessler haben die Hand ausgestrekt, die Verbindung Klimaschutz und Bahnausbau entsprechend mit Geld versorgt –
Wer wird sich die ersten Millionen holen ? Tirol, Salzburg oder doch NÖ ?
Am 14. Mai 2020 haben LH Frau Mikl Leitner und LR Schleritzko den Standpunkt NÖ in einem persönlichen Brief an Karl Piaty sen. senden lassen:
Sehr geehrter Herr Piaty!
Herzlichen Dank für Ihr Schreiben vom 5. Mai 2020 an Frau Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, welches uns von Herrn Landesrat Ludwig Schleritzko mit der Bitte um direkte Beantwortung weitergesandt wurde.
Die Niederösterreich Bahnen und das Land Niederösterreich nehmen die Verantwortung für den öffentlichen Personennahverkehr sehr ernst. Es werden bereits seit vielen Jahren hohe Beträge in das öffentliche Verkehrsangebot investiert, um Bahn- und Busleistungen in Niederösterreich aufrechterhalten zu können. Es wird versucht, die Interessen und Bedürfnisse der Bevölkerung nach Mobilität in Niederösterreich bestmöglich abzudecken und das Angebot für möglichst viele Fahrgäste zu verbessern.
Dafür wurde im Juli 2019 das Zukunftspaket für die Citybahn von der Stadt Waidhofen/Y. gemeinsam mit den Niederösterreich Bahnen präsentiert. Dieses umfasst die Ertüchtigung der Strecke, die Einführung eines Halbstundentakts und die Attraktivierung von Haltestellen.
Zudem wurde ein Forschungsprojekt, gemeinsam mit der FH St. Pölten gestartet, welches die Rahmenbedingungen für den etwaigen Einsatz alternativer Antriebsformen behandelt.
Was den Umbau eines Dieseltriebwagens 5090 zu einem Akkutriebwagen betrifft, so stehen Sie gemeinsam mit Herrn Maier in Austausch mit den Niederösterreich Bahnen, um die technische Machbarkeit abzuklären. Ob und wie ein solcher Umbau erfolgen könnte und ob ein solcher Umbau tatsächlich technisch realisierbar ist, müssen die Experten klären. Jedenfalls steht nach wie vor ein Fahrzeug der Reihe 5090, das ausgemustert wurde, sich aber noch im Fahrzeugstand der Niederösterreich Bahnen befindet, für dieses Pilotprojekt zu Verfügung.
Gerne werden wir bei Vorliegen eines entsprechenden technischen Konzeptes die Finanzierung des Pilotprojektes „Umbau eines Dieseltriebwagens 5090 in einen Akkutriebwagen“ im Rahmen der Bundesinvestitionen in den Klimaschutz unterstützen.
Auf diesen Brief gibt es natürlich eine sachliche Antwort von Karl Piaty sen. Hier Ausschnitte davon:
Mein Schreiben vom 5. Mai 2020 wurde in kürzester Zeit beantwortet. Ja, Corona hat auch auf dem Sektor des öffentlichen Verkehrs und insbesondere im Bahnverkehr völlig neue Maßstäbe gesetzt.
Die Bundesregierung mit der sachzuständigen Ministerin Eleonore Gewessler und dem Finanzminister Blümel haben für die Regionalbahnen viele „zusätzliche“ Finanzmittel freigegeben um besonders im Bahnverkehr zu investieren.
Das dabei Investitionen in klimaverbessernde Bahnstrecken (Elektrifizierung) im besonderen Maße vorgegeben sind, ist gerade für die Citybahn Waidhofen / Ybbs „maßgeschneidert“ und die Zusammenhänge auch im Ministerium bekannt.
Im Klimabrief der Waidhofner Klimaaktivisten vom Dez. 2019 wurde das schon damals „punktgenau“ formuliert.
Und Corona hat ein klares Umdenken gebracht. Ausbau und Erhalt von Bahnstrecken und klimaverbessernde Investitionen in die Bahn stehen im Focus. Daher ist die damals eingeforderte Verschiebung der Verkürzung der Citybahn nun eine wirklich notwendige Zwischenlösung geworden. Da nunmehr, in der Beantwortung meines Mails vom 5. Mai 2020, die Verkürzung der Citybahn nicht mehr angesprochen wurde, nehme ich an, daß diesbezüglich vielleicht doch die erbetene, 3 jährige Nachdenkpause beherzigt wird. Es gibt schließlich eine gute Möglichkeit, einerseits die erwünschten Betriebsgründe in Gstadt zu schaffen und auch die Citybahn großteils zu erhalten Die ÖVP der Region verlangt ganz entschieden den ½ Stundentakt für die Rudolfsbahn: https://www.noen.at/ybbstal/ybbstal-volkspartei-fordert-hoeheren-takt-fuer-die-bahn-waidhofen-an-der-ybbs-rudolfsbahn-andreas-hanger-michaela-hinterholzer-161084930?fbclid=IwAR2pevOrLhT4zcDOhFxYbgWdBdUxA6dsq8KNMSUCXnALkaOrLrpQ58h9gVg In diesem Falle wäre der nunmehr weiter vorgesehene ½ Stundentakt auf der Citybahn sehr sinnvoll. Als “Bahnkenner” bin ich allerdings überzeugt, daß dieser ÖVP Wunsch schon technisch derzeit nicht möglich ist. Ohne den Halbstundentakt auf der Rudolfsbahn scheint dieser auf der Citybahn allerdings auf Grund der fehlenden direkten Anschlüsse eher nicht erfolgsversprechend zu sein. Auch wenn die ganze regionale „ÖVP“ diesen 30 Minutentakt für die Rudolfsbahn einfordert, und auch Landesrat Schleritzko sich dieser sinnvollen Forderung anschließt, wird das wohl auf Jahre hinaus nicht möglich sein. Denn der erst vor wenigen Jahren durchgeführte Rückbau im Bereich Rosenau (kein Ausweichgleis mehr) wird das vorerst wohl verhindern.
Warten wir daher vorerst die Fahrpläne ab Dezember 2020 ab.
Die nächsten Wochen werden zeigen, wieviel sich das Land NÖ. aus dem zusätzlichen Geld aus dem „Corona-Bahnpaket“ abholen wird.
Corona hat großen Schaden angerichtet. Aber so wie wir alle, sollte auch die Verkehrspolitik zum „Umdenken“ angeregt werden. Verkürzung von Bahnstrecken – wie es bis Ende Februar 2020 geplant war, dürfen nun (ohne jeden „Gesichtsverlust“ der Politik) neu gedacht werden. Mit freundlichen Grüßen Karl Piaty sen. 24. Mai 2020
Nun wird sich zeigen, wie das Regionalbahnpaket der Bundesregierung die Pläne für die Citybahn Waidhofen / Ybbs berühren wird. Denn noch vor der Bekanntgabe des Bahnpaketes der Minister Blümel und Gewessler erreichte den “Verein Kubus” die Nachricht, daß für ein Projekt einer Akkubahn auch noch andere Triebwagentypen aus Österreich zur Verfügung gestellt werden.
CO2 frei auch ohne Oberleitung hat damit endlich große Akzeptanz gefunden.
Denn auch bei Anfragebeantwortungen zeigt die neue Ministerin Eleonore Gewessler die neuen Möglichkeiten auf:
Hier eine Mitteilung vom 25. Mai 2020 aus dem Ministerium:
“In einer parlamentarischen Anfrage hat unsere Bundesministerin Leonore Gewessler auch zum Stand des Elektrifizierungsprogramms bei den ÖBB berichtet (Stand 20.5.20):
Grundsätzlich strebt das BMK gemeinsam mit der ÖBB eine weitest gehende Dekarbonisierung des Bahnverkehrs am Netz der ÖBB bis 2035 an. Die aktuell mit dem BMF in Verhandlung befindliche Elektrifizierungsstrategie sieht dazu einen Mix aus streckenseitigen und fahrzeugseitigen Lösungen (z.B. Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechnologien) vor. Eine vollständige streckenseitige Elektrifizierung wird dazu nicht benötigt.”
Erfreulich ist, dass in dieser Antwort an den Abgeordneten Alois Stöger ausdrücklich auf fahrzeugseitige Lösungen mit alternativen Antrieben für Strecken ohne Oberleitung hingewiesen wird.
Und die Versprechen der Welt-Klimakonferenz von Paris dazu – bereits 2015:
Wie sehen Waidhofner Verantwortungsträger die Angelegenheit Citybahn, wie z.B. der Waidhofner Baustadtrat Martin Dowalil:
Hier sein Leserbrief aus dem Jahre 2019 in Dokumentform: Baustadtrat Dowalil zur Verkürzung der Citybahn
Aber auch die weit über die Grenzen Waidhofens hinaus bekannten und anerkannten Klimaaktivisten – rund um das Thema Wirtschaft 2050 – haben das Thema Citybahn an wichtige Verantwortungsträger in Europa, Österreich und NÖ. offiziell herangetragen:https://piaty.blog/2019/12/07/citybahn-co2-frei/
Dieser Brief z.B. ging von vielen Bürgern an den gebürtigen Waidhofner –
und nunmehrigen Nationalratspräsident – Mag. Wolfgang Sobotka
Hier noch einige weitere Infos für Klima- und Bahnfreunde zum Thema:
Aktuell: Ausschnitte aus einem Bahn-Insider Mail vom Mai 2020:
Sehr geehrter Hr. Piaty,
zunächst möchte ich mich für Ihre konstruktiven Vorschläge und die interessanten Informationen zur Citybahn Waidhofen herzlich bedanken.
Ein so konstruktives Eingangsschreiben wie Ihre Mail vom 3.5. konnte ich nicht unbeantwortet lassen. Darum möchte ich Ihnen einige persönliche , fachliche Überlegungen mitteilen.
Zunächst stimme ich Ihnen vollkommen zu, dass die Bahn jedenfalls bis zu dem geplanten Betriebsansiedlungsgebiet erhalten bleiben soll und sobald dort gearbeitet wird auch, bis dorthin und weiter nach Gstadt verkehren soll. Ich habe jetzt zu wenig Ortskenntnisse in Waidhofen an der Ybbs, ob technisch gesehen auch die Möglichkeit besteht, ein Dreischienengleis bis zum Betriebsgebiet zu verlegen und dieses auch für den Güterverkehr mit Normalspurwaggons zu verwenden oder die Strecke überhaupt auf Normalspur umzubauen, da könnte man sogar direkte Züge aus Amstetten auf die Citybahn führen. Entscheidend dafür sind die Bogenradien und die Tragfähigkeit der Viadukte und Brücken.
Die Idee des Umbaus verfügbarer Schmalspurtriebwägen (4090, 5090) auf Akku- oder Wasserstoff/ Brennstoffzellenbetrieb halte ich für innovativ. Ob die Akkutechnik, wie beispielsweise beim Cityjet-Eco (Baureihe 4746) der ÖBB oder eine Kombination Wasserstoff/ Brennstoffzelle wie beim aktuellen Projekt der Zillertalbahn und erfolgreichen Beispielen in Norddeutschland für die Citybahn Waidhofen vorteilhafter ist, müssen die Fachleute für Fahrzeugtechnik fundiert prüfen. Für den Fahrzeugumbau gibt es voraussichtlich auch Bundesförderungen z.B. aus unserem Förderprogramm “Mobilität der Zukunft”, aus dem Programm Klima aktiv mobil oder weiteren Programmen im Rahmen des Klima- und Energiefonds. Hier noch Links zu Akku und Wasserstoff /Brennstoffzellen Fahrzeugen:
Ich kann mir vorstellen, dass sofern die Trasse noch frei ist eine Wiederaufnahme des Betriebs nach Ybbsitz geprüft werden sollte, da dieser traditionelle Ort der Eisenwurzen mit dem Museum Ferrum ein touristischer Anziehungspunkt ist. Eine Wiederinbetriebnahme der Bahn nach Ybbsitz würde voraussichtlich auch einen Bus-Inselbetrieb Gstadt-Ybbsitz einsparen. Ich erinnere mich noch, dass der seinerzeitige Bürgermeister von Ybbsitz für die Einstellung der Schmalspurbahn war, weil sie die Straße kreuzt und dies wäre gefährlich. Das erscheint mir als Scheinargument, denn mit den leichten Triebwägen der Baureihe 5090 ist ein straßenbahnähnlicher Betrieb möglich und wenn der so gefährlich wäre müssten zahlreiche Wiener/inneren bei Unfällen mit Straßenbahnen, deren Gleise sie oft zu Fuß, mit dem Fahrrad oder im Pkw queren verletzt oder getötet werden. Eine lange Wiener Niederflurstraßenbahn (Typ Ulf B) wiegt über 43 Tonnen und ist oft schneller unterwegs als die Bahn nach Ybbsitz.
Es bleibt zu hoffen, dass angesichts des Bekenntnisses der Bundesregierung zum Klimaschutz Sie auch politische Rückendeckung für ein Pilotprojekt einer fahrleitungsunabhängigen Elektrifizierung einer Schmalspurbahn bekommen.
Uns allen bleibt zu hoffen, dass die Coronakrise bald endgültig vorbei ist und man wieder entspannt, ohne Mund- und Nasenschutz öffentliche Verkehrsmittel benutzen kann. Dann komme ich auch gern nach Waidhofen an der Ybbs, schaue mir die Situation vor Ort an und besuche Sie gern zu einer guten Mehlspeise und einem Kaffee.
Herzliche Grüße und viel Erfolg für Ihr Projekt !
Damit ist die Diskussion über die Citybahn Waidhofen durch Corona in eine neue Dimension erhoben worden.
Abschließend noch einige Berichte und Videos zu dieser so wichtigen
Eisenbahnstrecke für die Jugend, Pendler und Schüler –
…. und mit der “Zukunftsdestination Tourismus”:
Untenstehendes Video zeigt das Umsteigen vom Bus in den Zug (Gstadt)
… dies würde bei einer Verkürzung nicht mehr möglich sein. 2020 – Mutwillige Verschlechterung des Bahnangebotes ? Wäre wohl einzigartig in Österreich – und auch Europa
Diesel ade – das sollte es auch auf der Citybahn bald heißen. Dieselfahrzeuge sollten zurückgedrängt werden, wenn es CO2 freie Lösungen gibt. Soweit das neue “Klimaverständnis” der Menschen und der Bundesregierung. Die “finanzielle Seite wurde jetzt neu geordnet”.
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Und längst weiß man auch, daß ein Diesel – Großraumbus ca. gleich viel CO2 ausstößt wie ein Citybahntriebwagen. Daher ist ein weiteres Fahren sovieler fast leerer Großraumbusse durch das Stadtgebiet von Waidhofen / Ybbs wenig sinnvoll.
https://piaty.blog/2019/12/07/citybahn-co2-frei/
Längst liegt ein zukunftsfähiges Konzept vor, welches diese Waidhofner Probleme löst, sowol fürs Klima als auch für die Verkehrssituation günstig.
Citybahn Vorschlag Verkürzung bis Bene
Ausführlicheres dazu:
https://piaty.blog/2020/03/11/ja-zur-eisenbahn/
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Am 22. Mai 2020 war es soweit. Finanzminister Blümel und Umwelt. und Verkehrsministerin Gewessler haben das 300 Millionen schwere (zusätzliche) Bahnpaket für die Regionalbahnen in einer Pressekonferenz vorgestellt.
Dabei stellte die Verkehrsministerin recht klar fest, daß es sich dabei um den Neubau von Bahnstrecken bzw. Verbesserungen von bestehenden Bahnstrecken im CO2 Ausstoß handelt. Von einer Ministerin die für Umwelt und Verkehr zuständig ist, war das natürlich zu erwarten.
Von einem Rückbau bestehender Bahnstrecken war da natürlich nichts zu hören.
So berichtete am 22. Mai 2020 der ORF in der ZIB:
Darin wird auch berichtet, daß sich Tirol, die Steiermark und Salzburg schon hohe Beträge für den Bahnausbau in ihren Ländern gesichert haben dürften. Für NÖ. Regionalbahnen konnte man in diesem Bericht nichts vernehmen:
Daß diese zusätzlichen Gelder in erster Linie für die Bahn fließen sollen – zumindest dort wo eine Bahn besteht oder eine zusätzliche möglich ist, ist erfreulich.
Damit sind auch die „Karten“ neu gemischt, insbesonders die im Verkehrsministerium seit langem bekannten Umbaupläne von Dieseltriebwagen auf Elektrotriebwagen (Wasserstoff, Oberleitung oder Akku) sind nun finanziell stark gefördert.

Und im neuen Budget, ist einiges dazu vorgesehen:
Die “Waidhofner” Idee dazu ist auch Frau LH Mikl Leitner schon lange bekannt:

Hier bei der Doku-Übergabe durch Verein Kubus Obfrau Renate Wachauer.
Und es gibt viele Möglichkeiten, die nunmehr von der Bundesregierung vorgesehenen Klimapotenziale im Eisenbahnsektor (dort wo es keine Oberleitung gibt) rasch und kostengüntig umzusetzen. Blümel und Gewessler haben die Hand ausgestrekt, die Verbindung Klimaschutz und Bahnausbau entsprechend mit Geld versorgt –
Wer wird sich die ersten Millionen holen ? Tirol, Salzburg oder doch NÖ ?
Am 14. Mai 2020 haben LH Frau Mikl Leitner und LR Schleritzko den Standpunkt NÖ in einem persönlichen Brief an Karl Piaty sen. senden lassen:
Sehr geehrter Herr Piaty!
Herzlichen Dank für Ihr Schreiben vom 5. Mai 2020 an Frau Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, welches uns von Herrn Landesrat Ludwig Schleritzko mit der Bitte um direkte Beantwortung weitergesandt wurde.
Die Niederösterreich Bahnen und das Land Niederösterreich nehmen die Verantwortung für den öffentlichen Personennahverkehr sehr ernst. Es werden bereits seit vielen Jahren hohe Beträge in das öffentliche Verkehrsangebot investiert, um Bahn- und Busleistungen in Niederösterreich aufrechterhalten zu können. Es wird versucht, die Interessen und Bedürfnisse der Bevölkerung nach Mobilität in Niederösterreich bestmöglich abzudecken und das Angebot für möglichst viele Fahrgäste zu verbessern.
Dafür wurde im Juli 2019 das Zukunftspaket für die Citybahn von der Stadt Waidhofen/Y. gemeinsam mit den Niederösterreich Bahnen präsentiert. Dieses umfasst die Ertüchtigung der Strecke, die Einführung eines Halbstundentakts und die Attraktivierung von Haltestellen.
Zudem wurde ein Forschungsprojekt, gemeinsam mit der FH St. Pölten gestartet, welches die Rahmenbedingungen für den etwaigen Einsatz alternativer Antriebsformen behandelt.
Was den Umbau eines Dieseltriebwagens 5090 zu einem Akkutriebwagen betrifft, so stehen Sie gemeinsam mit Herrn Maier in Austausch mit den Niederösterreich Bahnen, um die technische Machbarkeit abzuklären. Ob und wie ein solcher Umbau erfolgen könnte und ob ein solcher Umbau tatsächlich technisch realisierbar ist, müssen die Experten klären. Jedenfalls steht nach wie vor ein Fahrzeug der Reihe 5090, das ausgemustert wurde, sich aber noch im Fahrzeugstand der Niederösterreich Bahnen befindet, für dieses Pilotprojekt zu Verfügung.
Gerne werden wir bei Vorliegen eines entsprechenden technischen Konzeptes die Finanzierung des Pilotprojektes „Umbau eines Dieseltriebwagens 5090 in einen Akkutriebwagen“ im Rahmen der Bundesinvestitionen in den Klimaschutz unterstützen.
Auf diesen Brief gibt es natürlich eine sachliche Antwort von Karl Piaty sen.
Hier Ausschnitte davon:
Mein Schreiben vom 5. Mai 2020 wurde in kürzester Zeit beantwortet. Ja, Corona hat auch auf dem Sektor des öffentlichen Verkehrs und insbesondere im Bahnverkehr völlig neue Maßstäbe gesetzt.
Die Bundesregierung mit der sachzuständigen Ministerin Eleonore Gewessler und dem Finanzminister Blümel haben für die Regionalbahnen viele „zusätzliche“ Finanzmittel freigegeben um besonders im Bahnverkehr zu investieren.
Das dabei Investitionen in klimaverbessernde Bahnstrecken (Elektrifizierung) im besonderen Maße vorgegeben sind, ist gerade für die Citybahn Waidhofen / Ybbs „maßgeschneidert“ und die Zusammenhänge auch im Ministerium bekannt.
Im Klimabrief der Waidhofner Klimaaktivisten vom Dez. 2019 wurde das schon damals „punktgenau“ formuliert.
Und Corona hat ein klares Umdenken gebracht. Ausbau und Erhalt von Bahnstrecken und klimaverbessernde Investitionen in die Bahn stehen im Focus. Daher ist die damals eingeforderte Verschiebung der Verkürzung der Citybahn nun eine wirklich notwendige Zwischenlösung geworden.
Da nunmehr, in der Beantwortung meines Mails vom 5. Mai 2020, die Verkürzung der Citybahn nicht mehr angesprochen wurde, nehme ich an, daß diesbezüglich vielleicht doch die erbetene, 3 jährige Nachdenkpause beherzigt wird. Es gibt schließlich eine gute Möglichkeit, einerseits die erwünschten Betriebsgründe in Gstadt zu schaffen und auch die Citybahn großteils zu erhalten
Die ÖVP der Region verlangt ganz entschieden den ½ Stundentakt für die Rudolfsbahn: https://www.noen.at/ybbstal/ybbstal-volkspartei-fordert-hoeheren-takt-fuer-die-bahn-waidhofen-an-der-ybbs-rudolfsbahn-andreas-hanger-michaela-hinterholzer-161084930?fbclid=IwAR2pevOrLhT4zcDOhFxYbgWdBdUxA6dsq8KNMSUCXnALkaOrLrpQ58h9gVg
In diesem Falle wäre der nunmehr weiter vorgesehene ½ Stundentakt auf der Citybahn sehr sinnvoll. Als “Bahnkenner” bin ich allerdings überzeugt, daß dieser ÖVP Wunsch schon technisch derzeit nicht möglich ist. Ohne den Halbstundentakt auf der Rudolfsbahn scheint dieser auf der Citybahn allerdings auf Grund der fehlenden direkten Anschlüsse eher nicht erfolgsversprechend zu sein. Auch wenn die ganze regionale „ÖVP“ diesen 30 Minutentakt für die Rudolfsbahn einfordert, und auch Landesrat Schleritzko sich dieser sinnvollen Forderung anschließt, wird das wohl auf Jahre hinaus nicht möglich sein. Denn der erst vor wenigen Jahren durchgeführte Rückbau im Bereich Rosenau (kein Ausweichgleis mehr) wird das vorerst wohl verhindern.
Warten wir daher vorerst die Fahrpläne ab Dezember 2020 ab.
Die nächsten Wochen werden zeigen, wieviel sich das Land NÖ. aus dem zusätzlichen Geld aus dem „Corona-Bahnpaket“ abholen wird.
Corona hat großen Schaden angerichtet. Aber so wie wir alle, sollte auch die Verkehrspolitik zum „Umdenken“ angeregt werden. Verkürzung von Bahnstrecken – wie es bis Ende Februar 2020 geplant war, dürfen nun (ohne jeden „Gesichtsverlust“ der Politik) neu gedacht werden.
Mit freundlichen Grüßen Karl Piaty sen. 24. Mai 2020
Nun wird sich zeigen, wie das Regionalbahnpaket der Bundesregierung die Pläne für die Citybahn Waidhofen / Ybbs berühren wird. Denn noch vor der Bekanntgabe des Bahnpaketes der Minister Blümel und Gewessler erreichte den “Verein Kubus” die Nachricht, daß für ein Projekt einer Akkubahn auch noch andere Triebwagentypen aus Österreich zur Verfügung gestellt werden.
CO2 frei auch ohne Oberleitung hat damit endlich große Akzeptanz gefunden.
Schauen wir aber auch ein bisßchen zurück:
Hier ein Brief von 2016, als Andrä Rupprechter Umweltminister war:
Mail ETA 1 Rupprechter 11.5.2016
Und die Versprechen der Welt-Klimakonferenz von Paris dazu – bereits 2015:
Wie sehen Waidhofner Verantwortungsträger die Angelegenheit Citybahn, wie z.B. der Waidhofner Baustadtrat Martin Dowalil:
Hier sein Leserbrief aus dem Jahre 2019 in Dokumentform:
Baustadtrat Dowalil zur Verkürzung der Citybahn
Aber auch die weit über die Grenzen Waidhofens hinaus bekannten und anerkannten Klimaaktivisten – rund um das Thema Wirtschaft 2050 – haben das Thema Citybahn an wichtige Verantwortungsträger in Europa, Österreich und NÖ. offiziell herangetragen: https://piaty.blog/2019/12/07/citybahn-co2-frei/
Dieser Brief z.B. ging von vielen Bürgern an den gebürtigen Waidhofner –

und nunmehrigen Nationalratspräsident – Mag. Wolfgang Sobotka
Hier noch einige weitere Infos für Klima- und Bahnfreunde zum Thema:
Aktuell: Ausschnitte aus einem Bahn-Insider Mail vom Mai 2020:
Sehr geehrter Hr. Piaty,
zunächst möchte ich mich für Ihre konstruktiven Vorschläge und die interessanten Informationen zur Citybahn Waidhofen herzlich bedanken.
Ein so konstruktives Eingangsschreiben wie Ihre Mail vom 3.5. konnte ich nicht unbeantwortet lassen. Darum möchte ich Ihnen einige persönliche , fachliche Überlegungen mitteilen.
Zunächst stimme ich Ihnen vollkommen zu, dass die Bahn jedenfalls bis zu dem geplanten Betriebsansiedlungsgebiet erhalten bleiben soll und sobald dort gearbeitet wird auch, bis dorthin und weiter nach Gstadt verkehren soll. Ich habe jetzt zu wenig Ortskenntnisse in Waidhofen an der Ybbs, ob technisch gesehen auch die Möglichkeit besteht, ein Dreischienengleis bis zum Betriebsgebiet zu verlegen und dieses auch für den Güterverkehr mit Normalspurwaggons zu verwenden oder die Strecke überhaupt auf Normalspur umzubauen, da könnte man sogar direkte Züge aus Amstetten auf die Citybahn führen. Entscheidend dafür sind die Bogenradien und die Tragfähigkeit der Viadukte und Brücken.
Die Idee des Umbaus verfügbarer Schmalspurtriebwägen (4090, 5090) auf Akku- oder Wasserstoff/ Brennstoffzellenbetrieb halte ich für innovativ. Ob die Akkutechnik, wie beispielsweise beim Cityjet-Eco (Baureihe 4746) der ÖBB oder eine Kombination Wasserstoff/ Brennstoffzelle wie beim aktuellen Projekt der Zillertalbahn und erfolgreichen Beispielen in Norddeutschland für die Citybahn Waidhofen vorteilhafter ist, müssen die Fachleute für Fahrzeugtechnik fundiert prüfen. Für den Fahrzeugumbau gibt es voraussichtlich auch Bundesförderungen z.B. aus unserem Förderprogramm “Mobilität der Zukunft”, aus dem Programm Klima aktiv mobil oder weiteren Programmen im Rahmen des Klima- und Energiefonds. Hier noch Links zu Akku und Wasserstoff /Brennstoffzellen Fahrzeugen:
https://www.oebb.at/de/neuigkeiten/cityjet-eco.html (City Jet Eco der ÖBB)
https://www.zillertalbahn.at/data.cfm?vpath=ma-wartbare-inhalte/ma-downloadfiles/quelle-etr-juni-2018-nr-6-wwweureilpressde-etr (Fachbeitrag zum Wasserstoffbetrieb Zillertalbahn)
https://de.wikipedia.org/wiki/Alstom_Coradia_LINT#iLint (Wasserstoff-/Brennstoffzellenantrieb von Nahverkehrstriebwägen in Norddeutschland)
Ich kann mir vorstellen, dass sofern die Trasse noch frei ist eine Wiederaufnahme des Betriebs nach Ybbsitz geprüft werden sollte, da dieser traditionelle Ort der Eisenwurzen mit dem Museum Ferrum ein touristischer Anziehungspunkt ist. Eine Wiederinbetriebnahme der Bahn nach Ybbsitz würde voraussichtlich auch einen Bus-Inselbetrieb Gstadt-Ybbsitz einsparen. Ich erinnere mich noch, dass der seinerzeitige Bürgermeister von Ybbsitz für die Einstellung der Schmalspurbahn war, weil sie die Straße kreuzt und dies wäre gefährlich. Das erscheint mir als Scheinargument, denn mit den leichten Triebwägen der Baureihe 5090 ist ein straßenbahnähnlicher Betrieb möglich und wenn der so gefährlich wäre müssten zahlreiche Wiener/inneren bei Unfällen mit Straßenbahnen, deren Gleise sie oft zu Fuß, mit dem Fahrrad oder im Pkw queren verletzt oder getötet werden. Eine lange Wiener Niederflurstraßenbahn (Typ Ulf B) wiegt über 43 Tonnen und ist oft schneller unterwegs als die Bahn nach Ybbsitz.
Es bleibt zu hoffen, dass angesichts des Bekenntnisses der Bundesregierung zum Klimaschutz Sie auch politische Rückendeckung für ein Pilotprojekt einer fahrleitungsunabhängigen Elektrifizierung einer Schmalspurbahn bekommen.
Uns allen bleibt zu hoffen, dass die Coronakrise bald endgültig vorbei ist und man wieder entspannt, ohne Mund- und Nasenschutz öffentliche Verkehrsmittel benutzen kann. Dann komme ich auch gern nach Waidhofen an der Ybbs, schaue mir die Situation vor Ort an und besuche Sie gern zu einer guten Mehlspeise und einem Kaffee.
Herzliche Grüße und viel Erfolg für Ihr Projekt !
Abschließend noch einige Berichte und Videos zu dieser so wichtigen
Eisenbahnstrecke für die Jugend, Pendler und Schüler –
…. und mit der “Zukunftsdestination Tourismus”:
Untenstehendes Video zeigt das Umsteigen vom Bus in den Zug (Gstadt)
… dies würde bei einer Verkürzung nicht mehr möglich sein.
2020 – Mutwillige Verschlechterung des Bahnangebotes ?
Wäre wohl einzigartig in Österreich – und auch Europa
Die Citybahnmöglichkeiten für den Tourismus –
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